Ciao Stress – In 5 Schritten zu mehr Gelassenheit
Angespannte Schultern, ein Hauch von Kopfschmerz und ein nervöser Magen – das ist die Mischung, aus dem Stress gemacht wird. Aber warum machen wir uns so einen Stress? Weil wir Termine haben, zu wenig Zeit für das Kind und in der Arbeit auch noch etwas liegengeblieben ist. So ist es mir zumindest eine Zeitlang ergangen.
Im Prinzip besteht das Stressproblem aus mehreren Faktoren
- Der Zeitfaktor
- Der Anforderungsfaktor, den ich an mich stelle
- Die Anforderungen, die an mich gestellt werden
Diese Faktoren ergeben die Aufgaben, die ich in einem gewissen Zeitraum zu einem gewissen Ergebnis führen möchte oder muss – je nachdem, von wo sie kommen. Im Grunde genommen lass ich mich von meinem schlechten Gewissen und vom Gewissen der Gesellschaft zum Sklaven meiner selbst machen. Die Angst in der Arbeit, oder als selbstständiger Unternehmer, nicht gut genug zu sein oder als Vater ein Versager zu sein, sitzt mir im Nacken. Ich habe Angst vor Einschränkungen, die mich in der Zukunft erwarten könnten, sollte ich einmal nicht mehr funktionieren. Doch woher kommt diese Angst?
Anderes Objektiv bringt andere Perspektive
„Ich denke, also bin ich.“, sagte schon einst Descartes und hin und wieder macht es auch Sinn, sich über sich selbst Gedanken zu machen. Eine Auszeit des Tuns, sich hinsetzen und sich Gedanken machen. Sich Raum und Zeit nehmen. Woher kommt der Druck? Mich selbst von außen betrachten.
Ich habe doch alles was das Herz begehrt: eine Familie, eine Arbeit und einen vollen Terminkalender. Oder ist der Terminkalender eine reine Ego-Sache? Und warum ist es mir wichtig, dass ich an der Abendveranstaltung teilnehme, obwohl ich eigentlich nicht will. Vielleicht ist es die Angst, nicht dazu zu gehören. Aber warum will ich dazugehören? Weil der Mensch ein soziales Wesen ist. Aber muss ich wirklich bei jeden Kirtag (dt. Kirmes) dabei sein? Nein. Jeder für sich muss Prioritäten setzen und dann entscheiden was wirklich wichtig ist.
Resilienztraining & Stressmanagement: Für mehr Widerstandskraft und Zufriedenheit im Beruf
Zufriedenheit & Motivation der MitarbeiterInnen am Arbeitsplatz steigern
Hut nehmen und Zeit nehmen
Genau darum geht es. Manchmal muss man vor Aufgaben den Hut nehmen, die einem das eigene Ego oder die Gesellschaft aufgesetzt haben. Dafür nehme ich mir für die wichtigen Vergnügungen des Lebens die Zeit, die es braucht. Oder ich nehme mir eine kleine Auszeit für das Nichtstun und lasse gelassen die Zeit verstreichen. Tic Tac, Tic Tac, nichts ist verplant, nichts steht an.
Gezielt gelassenes Loslassen, um nicht in meinem eigenen Aktionismus unterzugehen.
Nur mal 20 Minuten. Kein Computer, kein Buch, kein sonst was. Ich höre hinein in die Stille und schlage die Zeit fröhlich tot. So bin ich mein eigener Herr und bestimme über mein Selbst und die Zeit.
Gelassen dem schlechten Gewissen ins Gesicht lachen
Und wenn ich trotzdem einfach zu viel um die Ohren habe und mein schlechtes Gewissen sich ständig zu Wort meldet? Ja, es tyrannisiert mich regelrecht: Hast du die Schwiegermutti schon angerufen? Die Powerpoint-Präsentation ist mir nicht gelungen und meine letzte sportliche Aktivität war auch irgendwann im letzten Jahr.
Doch wer sagt, dass ich mich ständig selbst unter Druck setzen muss. Vielleicht könnte es ja sein, dass ich doch nicht alles machen muss und vielleicht kann es auch sein, dass nicht immer alles perfekt funktionieren muss.
Ich denke darüber nach und lache einmal laut darüber. Denn aus der Zukunft betrachtet – also zurückblickend in gut 30 bis 40 Jahren – wie wichtig sind diese offenen Erledigungen wirklich?
Wer sagt denn, dass ich meinem schlechten Gewissen nicht leise Servus sagen kann. Baba und Gute Reise.
Ich mache es mir Zuhause inzwischen gemütlich. Öffne ein Bier und lasse den Tag hinter mir. Die Präsentation wird schon passen. Und wenn wer etwas von mir will, kann er mich gerne morgen anrufen. Mein Telefon liegt auf stumm im Vorzimmer und das mit dem Sport tja –da setzte ich mir lieber keine zu hohen Ziele – irgendwann wird mich der Ehrgeiz schon wieder packen. Jetzt lasse ich mich gelassen von meinen Lüsten führen und genieße mein kühles Blondes. Denn hin und wieder braucht jeder eine Auszeit und ich pfeife auf den Tag und beginne einen schönen Abend Zuhause.
Baba Stress, Willkommen Leben.
Und wie oft setzt Du Dich selbst unter Druck? Hier meine kurzes Resümee wie Du in 5 einfachen Schritten zum besseren Gewissen kommst:
- Sich Raum und Zeit nehmen für etwas Selbstreflexion – Sich selbst befragen: Wo drückt der Schuh und warum?
- Objektivwechsel von außen betrachtet – Woher kommt der Druck? Was ist Dir wichtig? Worauf möchtest Du Deinen Fokus legen?
- Hut nehmen vor unwichtigen Dingen – Entscheide Dich bewusst gegen Unwichtiges und gegen Dinge, die Dir von außen aufgezwungen werden.
- Perspektivenwechsel seinen eigenen Anforderungen gegenüber – Zeitrückblick aus der Zukunft. Wie wichtig ist die Angelegenheit in 30 Jahren und muss sie wirklich perfekt abgewickelt werden.
- Mit gutem Gewissen genießen – Du hast es Dir verdient und nimm Dir deshalb bewusst Zeit dafür.
Nicht nur Termine und Pflichtaufgaben kannst Du wie in einem Stundenplan planen. Auch die Genussmomente, die Dein Gewissen zum Schweigen bringen, kannst Du bewusst einplanen.
Vielleicht möchtest auch Du schon bald Deinem schlechten Gewissen leise Servus sagen!
Liebe Grüße
Karl