Endlich krank – eine Erkenntnis für mehr Gemütlichkeit!

endlich krank

Ein Presslufthammer klopft an die Stirn. Ein dröhnendes Sausen, nein, Pfeifen summt unaufhörlich in den Ohren. Der ganze Körper schmerzt. Der Mageninhalt bahnt sich seinen Weg retour durch die Speiseröhre. Der Körper will uns etwas mitteilen – doch wir haben keine Zeit hinzuhören, wir sind damit beschäftigt, uns mit Medikamenten zuzudröhnen, um so schnell wie möglich wieder gesund zu werden. Doch warum diese Eile? Und wie lässt sich besser damit umgehen? Die Suche nach einem besseren Umgang mit Schmerz und Krankheit kann beginnen.

Schmerz und Krankheit als Botschafter

Jeder Mensch wird krank im Leben. Es ist unausweichlich. Unser Körper ist so programmiert, ab und zu mal krank zu werden. Er braucht das regelrecht, um sich zu erholen oder um sich zur Wehr zu setzen, wenn wir uns wieder mal zu viel zumuten. Ein Zusammenspiel aus physischer und psychischer Überlastung zwingt unseren Körper zur Pause.

Eine Pause, die wir natürlich gerade jetzt nicht gebrauchen können. Wir sollten doch funktionieren – wie eine gut geölte Maschine. Funktionieren für den Arbeitgeber und schließlich für das gesamte System. Doch die Krankheit zwingt uns zu einer Pause. Obwohl wir nur einen Wunsch haben: schnell wieder auf die Beine zu kommen. Dafür sind wir auch bereit zu Doping zu greifen. Die Pharmaindustrie stellt uns die benötigten Hilfsmittel mit freundlicher Unterstützung des Staates gerne zur Verfügung. Denn schließlich sollen wir so schnell wie möglich wieder funktionieren. Und genau da liegt das Problem.

 

Durch die Medikamente fehlt uns das erforderliche Quäntchen Erholung, das sich unser Körper so sehnlich wünscht. Auch die gemütliche Phase des Nachdenkens geht verloren.  Zu schnell versuchen wir der Natur ein Schnippchen zu schlagen. Doch eigentlich ist das gar nicht notwendig. Denn gerade wenn wir auf dem Weg der Besserung sind, beginnt doch der gemütliche Teil.

Nutze die Zeit und den Raum

Wenn sich dein Fokus wieder öffnet, weil Du auf dem Weg der Besserung bist, dann mache nicht den Fehler und fange sofort wieder zu arbeiten an. Dies ist, medizinisch bewiesen, mit Risiko verbunden, denn eine einfache Grippe kann sich so zu einem Herzfehler ausweiten. Auch die Gedankenwelt lässt sich neu ordnen.  Nütze die Zeit positiv, halte inne und sage laut: „Lieber Schmerz sprich zu mir.“

Jetzt heißt es genauer hinhören. Reflektiere Dein Tun, stelle Dir wichtige Fragen zu Deinem Leben.

  • Bist Du zufrieden oder überlastet?
  • Warum bist Du überlastet?
  • Lebst Du gesund oder musst Du was ändern?

Nimm Dir die Zeit für einen persönlichen Rückblick. Denn um eine Veränderung herbeiführen zu wollen, braucht es in erster Linie die Erkenntnis.

Krankheit und Schmerzen sind ein guter Hinweis darauf, dass etwas schief läuft.

Auch ich hatte meine wichtigste Erkenntnis während der Erholungsphase von einer Krankheit erlangt. Und heute bin ich froh, dass es so kam. Deshalb habe ich mich dazu entschlossen, mit dem Schmerz und der Krankheit Freundschaft zu schließen. Ich kämpfe nicht mehr gegen die Natur. Deshalb ertrage ich Schmerzen so gut es geht und freue mich auf den Weg der Besserung. Denn dieser ist gesät mit Vorfreude, Gemütlichkeit und Müßiggang.

Freundschaft und Urlaub

Wenn Du krank bist, solltest Du auf jeden Fall die Erholungsphase voll auskosten. Denn jetzt ist etwas mehr Zeit für Gemütlichkeit. Du bist krank gemeldet. Niemand stellt an einen Kranken Anforderungen. Nütze die Zeit zur vollen Rekonvaleszenz, zum Müßiggang und sogar für etwas Genuss – denn Dein Körper hat gerade einen Marathonlauf absolviert, Du hast eine Krankheit überwunden. Deshalb gönne Ihm die gerechte Pause. Das Essen fängt wieder an Dir zu schmecken. Deine Geschmacksnerven erleben gerade eine Wiedergeburt. Und mit gutem Gewissen kannst Du dem Genuss frönen.

Schließe Freundschaft mit deinem Körper, mit Dir und der Welt. Lasse gelassen die Welt sich schnell weiterdrehen. Du bist offiziell noch krank und darfst noch etwas im Bett liegen bleiben. Das Telefon bleibt ausgeschaltet. Und an der Tür wird das „Bitte nicht stören“- Schild aufgehängt. Genieße den Weg der Besserung, denn Du hast es Dir verdient!

Genieße den Weg der Lebenskunst

Liebe Grüße

Karl

 

 

 

 

Karl

 

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Über Karl

Hi, ich bin Karl Allmer. Als zertifizierter Fachtrainer, diplomierter Resilienztrainer und selbstständiger Unternehmer bin ich ein Spezialist in den Bereichen Stressbewältigung und Resilienz. Seit 2014 unterstütze ich Menschen mit Methoden der Stressbewältigung und Techniken aus dem Resilienztraining dabei, Ihre persönliche Widerstandsfähigkeit zu stärken.

4 Kommentare

  1. Veröffentlicht von Wladimir Wagila am 23. Januar 2018 um 10:30

    Habe mir vorgenommen vor dem Schlafengehen 20 Liegestützen zu machen.

    Bin seit drei Tagen wach.

  2. Veröffentlicht von Bettina am 27. November 2017 um 0:58

    ha, das ist mal ein Statement

    weißt du was? bei einem Workshop zu Bewerbungsgesprächen bekam ich genau das gesagt, dass man das NICHT erwähnen dürfe, dass jeder mal krank würde und ich natürlich auch gelegentlich von Halsweh und Schnupfen geplagt würde, als Antwort auf die eigentlich verbotene Frage bei Vorstellungsgesprächen nach Krankheiten

    ich finde das pervers, gelinde gesagt, ist der Mensch wirklich so doof, dass die Wahrheit nicht ertragen wird?
    und wird mein Gegenüber, das diese Frage gestellt hat, niemals krank? wirklich?

  3. Veröffentlicht von Kurt Kreitmayr am 26. November 2017 um 11:04

    Hallo Karl
    Du hast – wie üblich – wieder einmal Recht.
    Aber es ist halt so, dass man diese Einsichten eh kennt, aber nicht berücksichtigt.
    Ab und zu bekommt man zum Glück von irgendwo das Thema wieder vorgesetzt. Und dann sollte man wissen dass es aktuell ist.
    Ich danke dir für das unauffällige Erinnern.
    Steter Tropfen bleibt auch in Erinnerung.
    Vielen Dank

  4. Veröffentlicht von 2015 - Das Beste der Lebenskunst • Lebenskünstler am 13. Mai 2016 um 22:51

    […] November – Endlich krank – eine Erkenntnis für mehr Gemütlichkeit! […]

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