Wege zum glücklichen Handeln – eine Abkürzung mit Epiktet
Es freut es mich besonders, den Stoiker und Meister der Lebenskunst Epiktet bei mir begrüßen zu dürfen. Heute geht es um die Themen Freiheit, Achtsamkeit und um das gute Aussehen.
Lebenskünstler.at: Ein herzliches Willkommen Epiktet. Du bist ein bekennender Stoiker. Ihr habt es geschafft, mit dem Begriff der stoischen Ruhe in den Duden aufgenommen zu werden. Erkläre unseren Lesern bitte kurz worum es geht.
Epiktet: Die stoische Ruhe lässt sich durch eine Lebensart entwickeln. Es handelt sich um eine Grundhaltung dem Leben gegenüber. Ich lebe mit der Natur und der Vernunft. Der wichtigste Grundsatz dabei lautet, alles was nicht in unserer Macht steht, was also äußerlichen Einflüssen ausgesetzt ist wie der Körper und die Gesundheit, der Besitz, das Ansehen, die äußere Stellung oder die Fußballergebnisse vom letzten Sonntag. Sage Dir: Geht mich nichts an! Die einzigen Dinge, die in unserer Macht stehen, sind unsere Meinung, unser Wollen, unser Handeln, und das Meiden – kurz gesagt, all unser Tun. Dies können wir beeinflussen und nur um dies sollten wir uns kümmern. So kannst du Herr der Gedanken werden und frei werden, um absolutes Glück zu erlangen.
Lebenskünstler.at: Das klingt ja plausibel, doch was ist mit all den Dingen, wie z.B. finanzielle Sorgen, die mich im alltäglichen Leben beunruhigen, wie gehe ich damit um?
Epiktet: Es sind nicht die Dinge, die uns beunruhigen, sondern die Gedanken darüber, die uns beunruhigen. Und wie wir wissen, sind wir Herr über unsere eigenen Gedanken. Wir müssen die Dinge, die in unserer Macht stehen, so gut wie möglich erledigen und den Rest so nehmen wie er kommt!
Lebenskünstler.at: Wie soll das meine finanzielle Situation verbessern?
Epiktet: Das Einzige, dass wir wirklich befriedigen müssen, sind die körperlichen Bedürfnisse. Essen, Trinken, Kleidung und ein Dach über dem Kopf. Der Rest ist Luxus und macht Dich zum Sklaven eines anderen. In der finanziellen Frage, halt zum Sklaven der Bank. Dies musst du halt hinterfragen. Was brauchst du wirklich und was ist nur Luxus. Je mehr man meidet, umso freier wird man. Nur wenn du nichts begehrst, dass in der Gewalt eines anderen ist, nur dann wirst du frei. Nicht die Befriedigung der Begierde zählt, sondern die Ausrottung der Begierde. Denn die Fähigkeit etwas nicht zu bedürfen ist viel mehr wert als jeder Reichtum.
Lebenskünstler.at: Und was kannst Du den Menschen mitgeben, die sich mitten im Strudel des Alltags befinden?
Epiktet: Die Freiheit beginnt mit dem ersten Schritt. Mache Dich auf den Weg, denn bis zur Erlösung aus den Banden der Knechtschaft ist es ein weiter. Aber der erste Schritt zählt.
Lebenskünstler.at: Doch jeder hat doch auch schlechte Tage. Wie geht ein Stoiker damit um?
Epiktet: Jeder, der jammert, unzufrieden ist oder üble Laune hat ist unfrei. Entscheidend ist die Einstellung, die innere Haltung und die Anpassung der allgemeinen Begriffe. Denn es steht in meiner Macht was ich denke und was ich will. Und wenn ich etwas nicht mehr will, dann mache es so wie die Kinder, sage einfach: Ich spiele nicht mehr mit.
Lebenskünstler.at Wie sieht das bei Krankheit oder bei Schicksalsschlägen aus, wie soll man damit umgehen?
Epiktet: Der Körper ist eine reine Äußerlichkeit, auch anderes in der Umgebung kann ich nicht beeinflussen. Es ist alles dem Kosmos überlassen. Es besteht nur die Möglichkeit, das Beste daraus zu machen und davon zu lernen. Denn eine Krankheit kann auch als Werkzeug der Übung gesehen werden. Genauso wie eine Beleidigung, die kann mir bei der Ausrottung des Zorns als Werkzeug dienlich sein. Wenn ich das richtige denke, wie kann es mir dann noch schaden?
Lebenskünstler.at: Multitasking und Achtsamkeit sind in der heutigen Zeit in aller Munde. Was kannst Du unseren Lesern dazu empfehlen?
Epiktet: Multitasking ist die größte Lüge der Gesellschaft und eine der schlimmsten Gewohnheiten. Denn sie bedeutet die Achtsamkeit aufzuschieben und ein Leben im Einklang mit der Natur auf ein anderes Mal aufzuschieben. Denn nur ein Leben in Achtsamkeit bietet Wohlfahrt und Wohlbefinden. Dies liegt in unserer Natur. Es wir nichts im Leben besser gemacht, ohne dabei achtzugeben. Und genau darum geht es. Das Beste daraus zu machen und zwar mit Achtsamkeit!
Lebenskünstler.at: Eine letzte Frage habe ich noch. Epiktet du als alter Stoiker was kann Dich eigentlich aus der Ruhe bringen?
Epiktet: Meine körperliche Verfassung. Ich lege zu viel Wert auf meinem Körper, wo er doch seit Jahrhunderten hinterherhinkt. Ich bin noch nicht am Ziel meiner Freiheit angekommen. Ein großes Vorbild für mich war Sokrates, der lieber den Charakter des Ehrenmannes bewahrte als seinen sterblichen Leib. Er war der größte unter den Stoikern ohne jemals einer gewesen zu sein.
Lebenskünstler.at: Herzlichen Dank für das Gespräch und die Portion stoischer Ruhe!
Hat Dir das real fiktionale Interview gefallen, dann teile es doch mit deinen Freunden!
Liebe Grüße
Karl
Ich suche das Zitat von Epiktet, in dem „ein alberner Mensch“ vorkommt.
Wer kann mir helfen?
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[…] sitzt der kleine Meister des Genusses, der Gelassenheit und Achtsamkeit und lässt mit stoischer Ruhe das Treiben an ihm vorbeiziehen. In der linken Hand hält er sein Eis – ein Cornetto […]
[…] der Gesellschaft nachgegeben hast. Mit Deinen persönlichen Antworten wird es Dir gelingen deinen eigenen Weg zu finden. Denn wie oben angeführt, gibt es genügend Gründe um sich von der Masse zu verabschieden. Wage […]
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[…] sitzt der kleine Meister des Genusses, der Gelassenheit und Achtsamkeit und lässt mit stoischer Ruhe das Treiben an ihm vorbeiziehen. In der linken Hand hält er sein Eis – ein Cornetto Erdbeere – […]