Liebe Langeweile! – Ein Liebesbrief

Langeweile

Ach du liebe Langeweile, warum haben wir uns schon so lange nicht mehr getroffen? Wo bist du nur hin? Du fehlst mir so sehr, dein zarter Hauch von nichts. Ich weiß ich habe in letzter Zeit viel falsch gemacht. Aber du weißt doch, wie es ist. Zuerst Weihnachten, die am wenigsten besinnliche Zeit des Jahres, und dann Neujahr. Und im neuen Jahr wurde es auch nicht besser, denn das fing gleich an, wie das alte aufgehört hat. Für dich blieb leider keine Zeit mehr. Oh du meine Langeweile, es tut mir leid, wo bist du nur hin?

Mit Wehmut blicke ich zurück auf unsere gemeinsame Zeit. Auf längst vergangene Tage, als der Sommer noch unendlich schien. Als wir gemeinsam durch die Wiesen streiften. Und die Zeit, diese kostbare Knospe, still zu stehen schien. Oder unsere gemeinsamen Winterabende, wo wir nur darauf warteten, bis das Christkind endlich kommt. Wo ist sie nur hin, diese schöne Zeit?

Fremdgegangen bin ich. Ich konnte den Verführungen der modernen Technik nicht wiederstehen. Der Fernseher, Computer und zu guter letzt auch noch das Handy. Für dich war leider nicht mehr viel Platz. Mein Alltag wurde gefüllt mit Terminen, Aktionismus und Bewegung. Und schien sich doch mal eine ruhige Minute aufzutun, so griff ich sofort wieder zum neuen Wunder der Technik – dem Smartphone. E-Mails, Facebook Updates oder Whats App Messages wollten gecheckt werden. Du wurdest wie ein nasser Sack links liegen gelassen. Zu dir war ich ein richtiger Arsch.

Doch verzeih mir bitte, oh du liebe Langeweile, und komm zu mir zurück. Schenke mir ein paar Minuten Muße, ein paar Minuten Erholung für

Liebe Langeweile ein liebesbrief

Liebe Langeweile ein liebesbrief

mein Hirn. Meine innere Stimme, die ständig vom äußeren Lärm übertönt wird, sehnt sich so nach dir. Sie braucht Ruhe, sie braucht dich. Komm zu mir zurück, auch meine Kreativität erwartet dich sehnsüchtig. Denn schon ein paar Minuten nur mit dir und schon wird mir vieles klarer.

Ich werde mich bessern, ich verspreche es. Von nun an werde ich handy-freie Zeiten einführen. Ich werde auf den Bus warten, so wie ich auf alles warten werde, ohne dabei der Verführung der Technik zu folgen.

Ich werde warten, bis du wieder zurück kommst zu mir und dann werde ich dich halten. Auch wenn die unendlich langen Sommertage der Vergangenheit angehören, so werde ich dich, meine liebe Langeweile, zumindest ein Stückchen in meine Tage aufnehmen.

Ich hoffe du kannst mir verzeihen und du besuchst mich bald.

Alles Liebe.

Ich freue mich auf ein Wiedersehen.

Karl

Foto: https://stocksnap.io

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Über Karl

Hi, ich bin Karl Allmer. Als zertifizierter Fachtrainer, diplomierter Resilienztrainer und selbstständiger Unternehmer bin ich ein Spezialist in den Bereichen Stressbewältigung und Resilienz. Seit 2014 unterstütze ich Menschen mit Methoden der Stressbewältigung und Techniken aus dem Resilienztraining dabei, Ihre persönliche Widerstandsfähigkeit zu stärken.

4 Kommentare

  1. Veröffentlicht von Weniger Smartphone – mehr Langeweile! • Lebenskünstler am 13. Mai 2016 um 21:03

    […] in der sich alles immer schneller bewegt – zumindest fühlt es sich so an – ist die Langeweile ein gutes Gefühl.  Ich sitze am Küchentisch und plaudere mit meiner Familie, treffe mich öfters […]

  2. Veröffentlicht von k am 26. Januar 2016 um 21:33

    war mir ein Vergnügen..
    ich finde den Text ja wirklich super und habe echt schmunzeln müssen – beim Lesen.

    viel Spaß noch – Hr. Lebenskünstler! 🙂

  3. Veröffentlicht von K. am 26. Januar 2016 um 9:31

    Hätte ich jetzt zwischendurch nicht zum Handy gegriffen, hätte ich jetzt diesen tollen Text zum Thema Langeweile nicht gelesen.
    Ja – wo ist Sie nur… Diese Langeweile..
    Nur zuviel Langeweile ist auch schwierig auszuhalten… 😉

    • Veröffentlicht von Lebenskünstler am 26. Januar 2016 um 19:42

      Ha ha, was für eine Ironie. Hin und wieder ist das Handy also doch zu etwas zu gebrauchen,-). Besten Dank für Dein Lob. Lg Karl

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