Unter Gleichgesinnten lebt sich’s leichter
Große Veränderungen führen zu Einsamkeit! Puh, davon kann ich ein Liedlein singen. Egal, ob ich gekündigt habe oder ausgewandert bin, nach dem ersten Schritt der Veränderung kommt irgendwann die Einsamkeit. Wobei eine Veränderung ja nicht nur geographischer Natur ist, eine große Veränderung geht einher mit persönlicher Veränderung. Und Menschen, die man täglich getroffen hat, mit denen man regelmäßig in Kontakt war, stehen nicht mehr zur Verfügung. Sie können oder wollen die Veränderung nicht mitmachen. Weder geografisch noch persönlich. Was bleibt, ist die Einsamkeit.
Doch was ist schlecht an der Einsamkeit? Tja, der Mensch ist ein soziales Wesen, das wusste schon Aristoteles. Und genau deshalb sind wir immer um soziale Kontakte bemüht. Blöd nur, dass man nicht immer die Richtigen, zur richtigen Zeit und am richtigen Ort trifft. Deshalb ist so mancher sozialer Kontakt nur der halbe Spaß. Man kann schon fast sagen, es wird zur lästigen Pflicht. Nur zu oft fühlen sich Menschen völlig fehl am Platz. Gerade dann, wenn sie Ihren eigenen Weg gehen möchten und andere Wege beschreiten, dann stoßen sie immer wieder auf Widerstand. Der Gegenwind ist rau und ständig wird man verfolgt vom Gefühl nicht dazuzupassen. Doch was kann man dagegen tun?
Gleichgesinnte finden
Wenn wir uns in unserem Bekannten- und Freundeskreis umsehen, so werden wir feststellen dass die meisten Freundschaften sich irgendwie ergeben haben. Entweder in der Schule, wo die Sitz- Nachbarin zur besten Freundin wurde, oder ein Unikollege, mit dem man sich eine Wohnung teilte bis hin zu Arbeitskollegen, die irgendwann zu Freunden wurden. Sie haben sich aus einer geografischen oder sozialökonomischen Gemeinsamkeit ergeben. Und da liegt das Problem der Veränderung. Wenn einer beginnt, sich zu verändern, dann bleiben andere zurück. Nur selten unternimmt man gemeinsam eine große Veränderung. Ab dann heißt es alleine weitergehen. Neue soziale Kontakte gilt es langsam zu knüpfen.
Als ich vor fast einem Jahr hier in Spanien angekommen bin, kannte ich niemanden. Und das war auch nicht schlimm, denn ich wusste von früheren Abenteuern, ich werde wieder neue Menschen kennenlernen. Und es hat auch nicht lange gedauert, da traf ich einen abenteuerlustigen Typen namens Mike. Auch er ist Blogger und Online-Entrepreneur. Die Gemeinsamkeit war gefunden und die Sympathie sowieso da. Schnell wurde aus einem Kaffee hie und da ein regelmäßiges Ganztags-Treffen. Ideen werden ausgetauscht und über neue Erfahrungen gefachsimpelt. Und das Schöne am Wissens-Transfer ist, das am Ende beide mit mehr als vorher dastehen.
Deshalb haben wir uns gedacht, wir können unseren gemütlichen Austausch noch etwas ausbauen. Und haben die DBX-Málaga gegründet – auch Digital Business Mastermind in Málaga genannt. Unter spanischer Sonne trifft sich dabei ein kleiner Kreis von erfahrenen Online-Unternehmern zum Erfahrungsaustausch und zum Netzwerken. Denn gemeinsam denkt und lebt es sich leichter. Also wenn Du Gleichgesinnte finden möchtest und im Onlinebusiness unterwegs bist, dann schau vorbei, wir freuen uns auf Dich! So und was hast Du als Nicht-Onlineunternehmer von meiner kleinen Geschichte?
Urvertrauen der Veränderung
Wenn es heißt, einen Neuanfang zu starten, ist für viele die größte Verlustangst die der sozialen Kontakte. Und das auch nicht zu unrecht. Wer möchte schon ein Leben in Einsamkeit verbringen? Doch nach all meinen unterschiedlichsten Stationen habe ich eins festgestellt. Wer mit offener Einstellung durchs Leben geht, wird neue Bekanntschaften und Freunde finden. Gleichgesinnte werden ganz automatisch Deinen Weg kreuzen. Sie werden in Dein Leben treten, es bereichern und erleichtern. Du brauchst nur darauf zu vertrauen und so wird es passieren.
Also mach Dich bereit und genieße den Weg der Lebenskunst
Liebe Grüße
Karl
PS: Und mit guten Freunden, die Zuhause geblieben sind, kann man trotzdem weiter in Kontakt bleiben.
Hallo,
ich bin zufällig über diesen Beitrag gestolpert und kann leider nur rückmelden, daß Einsamkeit nicht lediglich eine Frage der mangelnden Offenheit oder veränderter Lebensbedingungen ist, auch wenn diese zugegebenermaßen einen Einfluß auf die Wahrscheinlichkeit haben, doch Gleichgesinnte oder gar Freunde zu finden.
Wenn man wie ich und viele andere aufgrund seiner Persönlichkeit oder seiner Vorlieben „anders“ ist, hat man erstens einen viel kleineren möglichen Personenkreis an potentiellen Freunden und Bekannten, mit denen halbwegs erfolgreiche Kommunikation und Akzeptanz möglich wären.
Da reicht Offenheit nicht aus, und da bleibt man dann auch ohne große Orts- oder Arbeitsveränderungen oft einsam, da muß man dann schon aktiv suchen (z.B. in geeigneten Foren, die man auch erst finden muß), und das gleicht dann der berühmten Nadel im Heuhaufen.
Es sei noch angemerkt, daß soziale Integration auch schwer beeinflußbare Faktoren negativ beeinflußt werden kann, z.B. Ausstrahlung, Behinderungen oder Erwerbslosigkeit (da man als Erwerbsloser weniger Akzeptanz, Kontaktmöglichkeiten und finanzielle/kulturelle Möglichkeiten bekommt).
Deshalb finde ich etwas ignorant, Einsamkeit als behebbares Problem, an dem man quasi selbst schuld sei, darzustellen. Ähnlich habe ich das ja auch schon über Berufs- und andere soziale Probleme gelesen, dabei gehören doch immer zwei Seiten dazu (man selbst und das außen/die Umwelt, also die Gesellschaft und ihre Normen und Regeln, die oft kompliziert oder behindernd sind).
Mit zunehmendem Alter wird es auch schwieriger, da man selbst noch weniger anpassungsfähig, offen und „energetisch“ (bereit, noch weitere Enttäuschungen/Rückschläge trotz viel eigener „Investition“ einzustecken) wird und das Umfeld natürlich auch.
Etwas Positives möchte ich aber noch quasi als Ausgleich hinzufügen, nämlich die Familie, die heutzutage ja leider oft nicht mehr so gewichtet und gewertschätzt wird. Echte Familie hält zusammen und ist loyal – lebenslang, wenn die Beziehung gut ist! Familie macht Einsamkeit erträglich, lindert sie, läßt sie einen sogar zuweilen vergessen.
Hallo Karl,
gerade habe ich deinen Blog entdeckt, schön!
Diese Zeilen sprachen mich an, danke dafür!
Ja, Veränderungen in einem selbst haben stets auch Einfluss auf das Gegenüber und das System. Unsere scheinbar paradoxen Befürfnisse nach Sicherheit und Stimulanz bzw. Wachsen machen das (Zusammen-)Leben nicht immer leicht. Doch ich denke auch, dass wieder neue Menschen ins Leben rücken, wenn wir uns dafür öffnen, oder „alte“ irgendwann wieder näherrücken, je nachdem.
Alles Gute wünscht
Carolin
Hallo Carolin,
herzlichen Dank! Ja ich gebe Dir recht, einfach darauf vertrauen und so wird es passieren.
Lg Karl