Flanieren im Sitzen in Bangkok – wie vif ist das?

Flanieren In Bangkok

 

Um den Weihnachtswahnsinn zu entgehen, habe ich die Flucht angetreten. Eine Flucht in den Süden, um etwas Ruhe zu finden. Angekommen in Bangkok, der Stadt die niemals schläft, finde ich jedoch auch selbst keinen Schlaf. So schreibe ich unermüdlich am Blog weiter. Heute geht es ums Flanieren, und zwar nicht im Gehen, sondern im Sitzen.

 

Die Khao San Road ist die beliebteste Straße der Touristen und Backpacker. Es gibt wohl kaum Bangkok Besucher, die hier nicht irgendwann vorbei schauen. Ein Hustle-Bustle und Melting-Pot von Abenteurern, Pauschal- und Sextouristen. Der Ideale Platz also, um sich dem Flanieren im Sitzen hinzugeben. Wie funktioniert es? „Setz dich in ein Straßencafé, bestell dir einen Kaffee oder Espresso und lausche einfach – nimm die Geräusche, Gespräche und alles um dich herum wahr.“ Afschin

Mit allen Sinnen bei einem kühlen Blonden

Da ich bereits im Urlaub bin, lasse ich das mit dem Espresso und bestelle mir ein Bier. Ich bin noch etwas vom Flug angeschlagen, doch langsam erwachen meine Kräfte. Alle meine Sinne sind geschärft. Eine Potpourri der Gerüche – aus Garküchen und Abgasen – vermischen sich zu einem reizvollen Neuen. Auch der exotische Lärmpegel kann mir nichts anhaben – Musik lautstark aus allen Richtungen und auch der Verkehr dröhnt gleichmäßig in den Ohren. Und auch die visuellen Eindrücke sind schier unglaublich, dagegen ist der Times Square in New York wohl ein Kindergeburtstag. Trotz 38 Grad Hitze genieße ich diese Reizüberflutung.

Macht Reisen vifer?

Auch wenn das Flanieren im Sitzen eine semantische Verwirrung ist – es verfehlt seine Wirkung nicht. Ich sinniere über das Leben und ergötze mich an den vielen exotischen Eindrücken. Eine wohlige Gemütlichkeit erfüllt mich innerlich. Auch an den Satz von Reiseautor Andreas Altmann muss ich denken, er hat in seinem Buch Im Herzen ein Feuer geschrieben, „Erst in der Fremde schauen wir wieder auf, werden wacher, vifer, kommen der augenblicklichen Situation viel näher.“ Was für ein Satz. Er trifft den Nagel auf den Kopf. Oder ist es doch nur ein Streifschuss? Ein Lächeln huscht mir über die Lippen. Denn bei genauerer Beobachtung, könnte man ins Zweifeln kommen, ob das mit dem vifer werden so zutrifft. Wenn ich mich so umsehe in der Gegenwart, dann sehe ich wie sinnlose Utensilien hier bereitwillig Käufer finden. Auf den Tischen liegen übergroße Feuerzeuge, quakende Holzfrösche oder, der Höhepunkt der Sinnlosigkeit, ein Strumpf der aussieht wie ein Tattoo. Aber wozu soll ich mich aufregen, ich bin doch auf Urlaub und kaufe mir auch einen Strumpf für Zuhause.

Lebenskünstler Flanieren auch im Sitzen

Wie ich in meinem Beitrag Müßiggang am Nachmittag beschrieben habe, flaniere ich für mein Leben gern. Auch dem Flanieren im Straßencafé kann ich etwas abgewinnen, selbst wenn ich den Unterschied zum Sinnieren noch nicht erkannt habe. Egal, in beiden Fällen kann man die Gedanken gemütlich schweifen lassen. Ein herrlicher Zustand des Seins, fast ein erhabenes Gefühl. Man darf sich nur nicht zu viel von Verkäufern ablenken lassen, sonst hat man auf einmal einen Tattoo Strumpf zuhause rumliegen und keine Ahnung, was man damit anstellen soll.

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Liebe Grüße

Karl

 

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Über Karl

Hi, ich bin Karl Allmer. Als zertifizierter Fachtrainer, diplomierter Resilienztrainer und selbstständiger Unternehmer bin ich ein Spezialist in den Bereichen Stressbewältigung und Resilienz. Seit 2014 unterstütze ich Menschen mit Methoden der Stressbewältigung und Techniken aus dem Resilienztraining dabei, Ihre persönliche Widerstandsfähigkeit zu stärken.

2 Kommentare

  1. Veröffentlicht von Leben lebenswert machen - 52 Vergnügen für ein schönes Leben am 18. Mai 2016 um 15:27

    […] Flanieren: Ständig hetzen wir von A nach B mit der Uhr im Genick. Mach doch langsam und vergiss die Zeit. Bewege dich zeit- und ziellos durch die Gegend und entdecke die bunte Welt. Das ist flanieren. […]

  2. Veröffentlicht von 52 Vergnüglichkeiten, die das Leben lebenswert machen! • Lebenskünstler am 31. Oktober 2015 um 16:49

    […] Flanieren: Ständig hetzen wir von A nach B mit der Uhr im Genick. Mach doch langsam und vergiss die Zeit. Bewege dich zeit- und ziellos durch die Gegend und entdecke die bunte Welt. Das ist flanieren. […]

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