Epikur im Interview mit dem Lebenskünstler

 

Ich sprach mit dem Meister der Lebenskunst und dem Gründervater der epikurischen Philosophie Epikur über die Themen Lust, Glück und Shopping.

 

 

Lebenskünstler: Herr Epikur, Sie haben mit Ihrer Lehre viele Anhänger hinter sich geschart und vielen Menschen geholfen. Aus heutiger Sicht, welche Aussage würden Sie als eine Ihrer wichtigsten bezeichnen und warum?

Epikur:  Ich denke die folgende: „Es ist nicht möglich, lustvoll zu leben, ohne dass man vernunftgemäß, schön und gerecht lebt, noch vernunftsgemäß, schön und gerecht ohne lustvoll zu leben“. Warum? Weil darin mein Lustbegriff  ins richtige Licht gerückt wurde. Die meisten Tölpel haben Lust falsch interpretiert oder für sich so ausgelegt, dass sie sich hemmungslosen Orgien hingeben konnten. Diese alten Griechen hatten es nämlich Faustdick hinter den Ohren. Puh da könnte ich Ihnen Geschichten erzählen.

Lebenskünstler: Was verstehen Sie denn genau unter Lust?

Epikur: Es ist der Zustand, in welchem ich die Ruhe genießen kann, eine natürliche Ruhe. Dass ich mit Freude am Reichtum der Natur teilhaben und ein bescheidenes Leben führen kann.

Lebenskünstler: Und wie sieht es mit den fleischlichen Gelüsten aus?

Epikur: Das ist genau das Missverständnis, das ich meine. Wir Epikurer ziehen nämlich die geistige Lust der Sinneslust vor, welche nur eine Lust der zweiten Kategorie ist – natürlich aber nicht notwendig.

Lebenskünstler: In welcher Kategorie der Lüste befindet sich Ihrer Meinung nach die Lust auf Shopping?

Epikur: Zu meiner Zeit war das noch keine Lust. Wie einem der simple Akt des Einkaufens Lust bereiten kann, ist mir sowieso ein Rätsel, das ich wohl nicht mehr lösen werde können. Da das Shopping zum Spaß ein Luxus ist, weder natürlich noch notwendig ist, gehört es in die dritte Kategorie der sogenannten Luxusbedürfnisse, denn es hat auch schädliche Auswirkungen.

Lebenskünstler: Können Sie Beispiele dieser schädlichen Auswirkungen des einfachen Shoppingvergnügens nennen?

Epikur: Für den einzelnen führt Konsum nur zu einem kurzen Glücksgefühl, welches sich später als Belastung herausstellen wird. Es entsteht Unzufriedenheit durch den Vergleich. Sobald die neue Anschaffung nicht mehr der heißeste Scheiß am Markt ist, kommt wieder die Begierde nach einem neuen Produkt. Im schlimmsten Fall führt dieser Teufelskreis zur Kaufsucht. Und für die Allgemeinheit bedeutet die Kauf- und Wegwerfmentalität zusätzlich einen enormen Energieverbrauch. Sollte ich nochmal ein Buch verfassen, würde es den Titel tragen: „Weniger Shopping, mehr Leben“

Lebenskünstler: Was bedeutet für Sie persönliches Glück?

Epikur: Die Freude an den kleinen Vergnügen. Nur so lässt sich inneres Glück finden. Zudem ist die wichtigste Voraussetzung für inneres Glück die Überwindung der Furcht. Ich wurde dahingehend hier bereits zitiert –  Solange ich lebe, brauche ich mich vor dem Tode nicht fürchten, denn wenn ich Tod bin, lebe ich nicht mehr.

Lebenskünstler: Und was bedeutet das für die Lebenden?

Epikur: Ein bisschen mehr im hier und jetzt leben!

Lebenskünstler: Vielen Dank für das Gespräch!

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Liebe Grüße

Karl

 

 

 

 

Karl

 

Quelle: Epikur: Von der Überwindung der Angst

 

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Über Karl

Hi, ich bin Karl Allmer. Als zertifizierter Fachtrainer, diplomierter Resilienztrainer und selbstständiger Unternehmer bin ich ein Spezialist in den Bereichen Stressbewältigung und Resilienz. Seit 2014 unterstütze ich Menschen mit Methoden der Stressbewältigung und Techniken aus dem Resilienztraining dabei, Ihre persönliche Widerstandsfähigkeit zu stärken.

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