Laotse – Bist du du selbst geworden? oder – Wie werde ich ich selbst?

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Das ist die große Frage, die am Ende eines Lebens zählt, wie Laotse meint. Nicht ob du ein Heiliger geworden bist oder für das Heil der Menschen gekämpft hast, sondern einzig und allein ob du zu dir selbst gefunden hast. Jedoch stellt sich mir die Frage, reicht das als Lebenssinn? Und wie lässt es sich im Alltag damit leben, wenn meine einzige Pflicht darin besteht, zu mir selbst zu finden. Es klingt auf jeden Fall recht spannend herauszufinden, ob das Mantra von Laotse auch im Westen des 21. Jahrhunderts seine Gültigkeit hat?

 

Laotse – Grundsätzliche Glaubensfrage?

Wenn Laotse  einleitend meint: Am Ende Deiner Reise wirst Du nicht gefragt:ob du ein Heiliger geworden bist oder für das Heil der Menschen gekämpft hast, sondern einzig und allein ob du zu dir selbst gefunden hast.“, stellt sich für mich, als überzeugter Atheist die Frage „Wann weiß ich, dass die Reise zu Ende ist?. Er wird damit ja keine Busreise gemeint haben. Den Busse waren zu seiner Zeit noch eine Rarität. Wie erkenne ich das Ende? Und wenn es danach weitergeht, ist es dann ein Ende? Eine sehr philosophische Frage. Zurück zur Realität. Schafft man es in der heutigen Zeit, dem Druck von außen zu widerstehen und wirklich immer sich selbst treu zu bleiben. Soziale Normen in der Arbeitswelt verlangen doch eine Anpassung. Ab wann habe ich mich zu weit verbogen und angepasst, damit ich im Hamsterrad funktioniere. Ich habe doch auch eine Verantwortung gegenüber der Familie. Ein Bobby Car will gekauft werden, ein paar Gummistiefel für die Regenzeit und auch die Fixkosten müssen irgendwie beglichen werden. Wie soll ich da ohne Kompromisse vorgehen, ohne dass ich meinen Arbeitsplatz riskiere und am Ende noch in den Spiegel schauen kann. Oder habe ich eine andere Wahl?  Wenn mir zum Beispiel wieder mal der Kragen platzt vor lauter sinnbefreiten Befehlen, kann ich nur sehr schwer der Versuchung widerstehen, meinem Chef seinen neuen Mercedes nicht anzupinkeln. Das wär‘s dann wohl gewesen. Aber man muss ja was verdienen, denn, wie schon gesagt, bin ich ja nicht mehr alleine – Gott sei Dank, oder wie wir Atheisten sagen würden, erfreulicherweise.  Mmh, schon komisch das mit den Redewendungen, die katholische Erziehung  hat sich wohl ganz tief in das Bewusstsein gebrannt. Aber ich komme vom Thema ab, die Anfangsfrage habe ich immer noch nicht beantwortet.

Wer bin ich, was will ich?

Zwei Fragen in einem Satz und beide müssen beantwortet werden, bevor ich mir weiter über mein Lebensende Gedanken machen muss. Ich denke umso mehr man seinen eigenen Weg geht, umso weniger benötigt man ein Lebensmantra. Aber grundsätzlich hatte der alte Laotse schon recht, sich darüber Gedanken zu machen. Denn wenn ich mir beantworten kann: „Wer bin ich und was will ich?“,  dann ist der Weg für ein zufriedenes Leben frei. Und die Frage am Ende der Reise, wann immer die auch sein mag, kann  mit besten Wissen und Gewissen beantwortet werden.

Wenn Euch das zum Nachdenken bringt, dann zwitschert es doch mit Euren Freunden und lasst sie daran teilhaben. Schließlich sollten sich doch alle ein wenig abmühen mit dem Grübeln, oder?

Liebe Grüße
Karl
 
 
 
 
 
Karl
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Über Karl

Hi, ich bin Karl Allmer. Als zertifizierter Fachtrainer, diplomierter Resilienztrainer und selbstständiger Unternehmer bin ich ein Spezialist in den Bereichen Stressbewältigung und Resilienz. Seit 2014 unterstütze ich Menschen mit Methoden der Stressbewältigung und Techniken aus dem Resilienztraining dabei, Ihre persönliche Widerstandsfähigkeit zu stärken.

2 Kommentare

  1. Veröffentlicht von PinealGland am 17. September 2014 um 15:58

    Hallo Lebenskünstler,

    toller Artikel, vielen Dank dafür.
    Aber, wie passt das zusammen, ein „überzeugter Atheist“ der sich Gedanken über das Leben macht?
    Wie definiert sich ein überzeugter Atheist? Lehnst Du bzw. ignorierst Du die Schöpfung an sich?
    Wie erklären sich dann in Deinen Augen die abertausenden Zusammenhänge z.B. in der Natur, wo ein Rädchen ins Andere greift -wenn der Mensch nicht vorher dazwischen funkt?

    Ich schreibe diesen Kommentar bewusst, da auch ich mal der Meinung war, keinen „Glauben an irgendwas“ zu besitzen.
    Sehr bald wurde ich aber eines besseren belehrt.
    Das soll jetzt keine Werbung sein oder gar ein „Versuch der Bekehrung“, nein, überhaupt nicht.
    Kennst Du die Protokolle des MFK Berlin?

    http://www.menetekel.de

    Zum Thema Schöpfung finde ich diese Mitteilung absolut passend:

    „Bisher ist es noch nie einem Menschen gelungen, einen Beweis dafür zu erbringen, daß es keinen SCHÖPFER gibt. Ebenfalls ist es noch keinem Menschen gelungen zu erklären, wie die SCHÖPFUNG ohne PLANUNG zustande gekommen ist. Allein die unfaßbare Größe des Universums mit der Vielgestaltigkeit allen Lebens stellt den Menschen vor ein unlösbares Rätsel, das ihn schockiert. Das ist jedoch kein Grund, die Existenz eines PLANERS anzuzweifeln.

    GOTT ist das geniale BEWUSSTSEIN, welches die SCHÖPFUNG regiert!

    Die Kirchenreligionen sind daran schuld, daß der Begriff „GOTT“ jetzt in Mißkredit gekommen ist. Sie haben die Majestät des GROSSEN PLANERS vermenschlicht, sowohl im Aussehen, als auch im Denken und Fühlen.“

    VG,
    PinealGland

    • Veröffentlicht von Lebenskünstler am 17. September 2014 um 21:36

      Hallo PinealGland,
      besten Dank für deine Teilnahme an der Diskussion. Warum sollte sich ein Atheist keine Gedanken über das Leben machen dürfen? Das widerspricht sich keineswegs. Ich lehne keinen Schöpfer ab – ich „glaube“ nicht daran. Denn die Zusammenhänge sind meiner Meinung nach nicht das Ergebnis eines Schöpfers mit einen übergeordneten Plan, sondern das Ergebnis der natürlichen Weiterentwicklung auch Evolution genannt. Aber wie gesagt möchte ich niemanden den Glauben absprechen. Mein Motto leben und leben lassen.
      Noch viel auf lebenskünstler.at
      Lg Karl

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